VANDY VAPE – MATO Reverse RTA by NEBELFEE
Mit dem MATO Reverse RTA stellt Vandy Vape die zweite Zusammenarbeit mit Manuel Tobschall alias Nebelfee vor. Bereits der MATO RDTA konnte als Topcoiler viele Dampfer begeistern, auch wenn das damalige Konzept des Verdampfers nicht ganz so flexibel war.
Der MATO Reverse RTA ist ein klassischer Bottom-Coiler, der mit seinem großzügig dimensionierten Wickeldeck sowohl im Single- als auch im Dual-Coil-Betrieb zum Einsatz kommen kann. Als Add On kann man noch ein Mesh-Wickeldeck dazukaufen, um so alle klassischen Coil-Varianten in nur einem Verdampfer realisieren zu können.
Doch wie gewohnt, eins nach dem anderen.
Trip Tip
Bereits bei der Auswahl des 810er Drip Tips macht Vandy Vape klar, dass es sich auch beim Reverse (egal mit welchem Wickeldeck und mit welcher Airflow-Einheit) sicher nicht um einen MTL-Verdampfer handelt. Rd. 18,0mm Innendurchmesser lassen sicher keine lauen Lüftchen durch und versprechen volles Dampfvergnügen. Das aus Kunststoff bestehende Drip Tip kann natürlich gegen jedes beliebige 810er Drip Tip ausgetauscht werden.
Top Cap
Im 90-Grad-Bajonettverschluss lässt sich die darunterliegende Top Cap öffnen und offenbart zwei Schlitze, durch die man die Füllspitze der Liquidflasche durchschieben muss. Da die Top Cap selbst keine O-Ringdichtung besitzt, ist die Dichtung mit den beiden Schlitzen leider notwendig, um den Verdampfer auslaufsicher verwenden zu können. Im Ersatzteiltütchen liegt eine zweite Dichtung bei, falls man zu große Liquidfüllspitzen verwendet und die Schlitze ausgeleiert hat.
Tank und Füllvolumen
Knapp 5.0ml fasst die Tanksektion des Verdampfers. Das Glas ist aus Borosilikatglas und auch hier hat Vandy Vape bereits ein Ersatzglas der Verpackung beigelegt, falls es mal zu Bruch gehen sollte.
Liquid Control
Als nächstes folgt die Liquid Control, die man stufenlos von außen einstellen kann. Vor dem Befüllen muss diese auch komplett geschlossen (nach links gedreht) werden, damit das Liquid bei geöffneter Top Cap nicht nach unten in die Wickelkammer durchrauschen kann.
Zusätzlich zu der stufenlosen Einstellung findet man in einer separaten Tüte zwei Einsätze vor, mit denen man den Liquidnachfluss noch weiter beschränken kann. Diese zwei Einsätze werden „Juice Tubes“ (Saft-Röhrchen) genannt, sind seitlich abgeschrägt und sollen so das Liquid noch zielsicherer zur Coil führen. Wer jedoch vollständig offen dampfen will, kann auf die Einsätze natürlich verzichten, ansonsten muss man sich bemühen, die beiden kleinen Einsätze in die Airflow-Einheiten einzudrücken.
Das ist leider etwas fummelig und wenn man von der Honeycomb- auf die Slotted-Airflow wechselt auch sicher nervig, da man sie bei der einen erst aus- und bei der anderen wieder einbauen muss. Wir haben daher beschlossen auf den Einsatz der zusätzlichen Liquidbegrenzer erstmal zu verzichten, um auch die Liquid Control in ihrer ursprünglichen Funktion beobachten zu können.
Im Prinzip finden wir hier das gleiche „Tröpfel-System“ wie beim Flash-e-Vapor vor. Das Liquid tropft von oben auf die Wicklung herab. Von daher werden wir später auch versuchen, die Watte der ersten Wicklung analog wie beim Flash-e-Vapor zu verlegen. Wattekammern sucht man eh vergeblich im Wickeldeck, so dass man die Watte sowieso nicht nach unten verlegen muss.
Airflow Control
Unter der Liquid Control befindet sich die Airflow Control, mit der man den Luftstrom von außen stufenlos einstellen kann. Zuvor muss man sich jedoch noch entscheiden, welche der beiden Airflow-Einheiten man in die Verdampferglocke einsetzten will. Dem Verdampfer liegt zum einen eine Honeycomb- (rechts) und zum anderen eine Slotted-Airflow-Einheit (links) bei. Die Einheit wird über einen O-Ring im Gehäuse bzw. der Verdampferglocke gehalten und kann von oben über den Kamin mit einem spitzen Gegenstand wieder herausgedrückt werden.
Vor dem Einsatz ist es wichtig, den O-Ring mit etwas Liquid gut zu schmieren, damit die Airflow-Einheit ihren endgültigen Bestimmungsort geschmeidig erreichen kann.
Denn die Airflow-Einheit muss nach dem Einsetzen im Uhrzeigersinn im Gehäuse gedreht werden, damit die Löcher in die richtige Richtung zeigen. Das ist mit Hilfe einer Pinzette relativ einfach, jedoch ohne zusätzliche Hilfsmittel nicht zu bewerkstelligen. Beim Wechsel der Einheit ist natürlich darauf zu achten, sie wieder gegen den Uhrzeigersinn bis zum Anschlag zu drehen, damit sie herausgedrückt werden kann.
Sitzt die Airflow-Einheit richtig im Gehäuse, flutscht auch das Wickeldeck ohne Probleme rein.
Wickeldeck
Etwas verwirrend ist der nach unten zeigende Pfeil auf die Einstellungsvarianten OFF und ON. OFF bedeutet hier, dass das Wickeldeck im Gehäuse sitzt, ON, dass man das Wickeldeck herausnehmen kann. Eigentlich hätte man bei ON erwartet, dass der Verdampfer an, also das Wickeldeck fest verbaut und somit einsatzbereit und bei OFF der Verdampfer aus ist und das Wickeldeck abgenommen werden kann, aber die Logik erschließt sich jedem durchaus auch mal anders. Egal.
Auch hier ist ein Bajonettverschluss verbaut, der einem ein unnötig langes gewindedrehen erspart. Wir stellen also das Bajonett auf ON und ziehen das Wickeldeck nach unten aus dem Gehäuse heraus.
Die Poltrennung der vier Polschrauben lässt sich an der mittig durch den Verdampfer gehenden Isolation leicht erkennen, so dass man wahlweise eine oder auch zwei Coils verbauen kann. Einfacher ist es am Anfang sicher mit einer Coil, so dass wir unser – später noch folgendes – Wickelbeispiel auch entsprechend vorbereitet haben.
Der Verpackung liegen zwei Ni80 Triple Fused Clapton Coils mit 0,26 Ohm Widerstand bei, von denen wir eine verwenden.
Da die Coil von oben in die Löcher mit den Verschraubungen gesteckt wird, ist es immer etwas schwierig, die richtige Länge der Drahtenden erkennen zu können. Vandy Vape macht es dem Anwender allerdings besonders leicht und legt eine Lehre bei, die eine Markierung an Position 5 aufweist. Steckt man die Coil in die Lehre, kann man an der Unterseite der Lehre den überstehenden Draht einfach abschneiden und erhält genau die Länge der Drahtenden, um die Coil mit dem „richtigen“ Abstand zur Glocke positionieren zu können.
Wickelbeispiel:
Markierung der Wickeleinheit auf „ON“ stellen:
Wickeleinheit herausnehmen:
Drahtenden der Coil mit der Lehre auf Maß bringen:
Mit einem Sechskantschraubenzieher die Pol-Schrauben lösen:
Wicklung in die Polschraubenlöcher legen:
Wicklung mittig ausrichten und Polschrauben festziehen:
Draht ausglühen und ggf. Hotspots entfernen:
Wattestrang durch die Coil ziehen:
Watte links und rechts je ca. 2,5cm stehen lassen und abschneiden (je nach Watte ggf. ausstreichen):
Watte über die Coil legen:
Watte mit Liquid benetzen:
Coil erwärmen und gleichmäßige Verdampfung prüfen:
Wickeleinheit einsetzen:
Markierung der Wickeleinheit auf „OFF“ bringen:
Liquid Control komplett schließen:
Top Cap entfernen:
Tank über die Einfüllschlitze befüllen:
Top Cap aufsetzen und schließen:
Liquid Control öffnen:
Dampfen:
Add On Mesh-Wickeleinheit:
Ursprünglich sollte das Mesh-Deck zeitgleich mit dem Verdampfer erscheinen. Aufgrund der Corona-Problematik hat sich die Auslieferung jedoch verzögert und wird daher leider erst nach dem chin. Neujahrsfest 2023 (Ende Februar/Anfang März 2023) zur Verfügung stehen.
Die kleine Verpackung offenbart sich als echtes Raumwunder, denn es kommt einem fast so vor, als wenn der Packungsinhalt noch umfangreicher als beim Verdampfer selbst wäre.
Neben dem speziellen Wickeldeck liegen zwei Schnürsenkel-Wattestränge, zwei Mesh-Coils mit 0.15 Ohm sowie zwei Mesh-Coils mit 0.20 Ohm Widerstand, ein Schraubendreher, zwei Ersatzfedern, drei Ersatzschrauben, zwei Ersatz-O-Ringe und eine Mesh-Vorspannhilfe bei.
Aufgrund des erhöhten Liquidverbrauchs findet man auch noch zwei extra groß dimensionierte Liquidführungseinsätze (Saft-Röhrchen) vor, mit denen man das Liquid zielgenau auf die Mesh-Coil tröpfeln lassen kann. Sicher kann man diese auch weglassen, denn mehr als die originären Liquidlöcher durchlassen kann man sowieso nicht erreichen und ob die Tröpfelung mit den Ausgussnasen wirklich zielsicherer erfolgt, sei einmal dahingestellt. Wer den fummeligen Ein- und Ausbau der Nasen in die Airflow-Einheiten nicht scheut, kann natürlich nichts falsch machen, wenn er sie auch verwendet.
Hat man den Fummelkram erledigt, ist die Erstellung der Wicklung relativ einfach. Eine Seite der Mesh-Klemmen öffnen, Mesh einführen und festschrauben. Entweder die Vorspannhilfe oder gleich die Watte verwenden und die Mesh-Coil mit der gegenüberliegenden Mesh-Klemme festspannen. Watte mit Liquid benetzen und die Wicklung auf Hotspots überprüfen. Ggf. Watteverlegung anpassen. Wickeleinheit in den Verdampfer einsetzen und losdampfen!
Das Wickeldeck gibt es farblich passend zu den Verdampfer-Farben, so dass man beim Kauf etwas aufpassen muss, um die richtige Variante auszuwählen. Aber auch ein Farbmix kann durchaus ansprechend sein.
Fazit:
Für knapp 60,00 Euro bekommt man mit dem MATO Reverse RTA eine ganze Menge Verdampfer geboten, der gerade mit der Add On Mesh-Wickeleinheit ein wirklich breites Dampfspektrum abdeckt. Die Qualität der Materialien und Verarbeitung der Bauteile ist für diese Preisklasse wirklich hervorragend und lässt den Verdampfer zu einem langlebigen und damit nachhaltigen täglichen Begleiter werden.
Auch wenn die DL-Zugcharakteristik und der damit verbundene höhere Liquidverbrauch seit Einführung der Tabaksteuer auf Flüssigkeiten für E-Zigaretten sicher nicht mehr ganz zeitgemäß ist, so gibt es doch noch eine Menge Liquids, die erst bei höheren Leistungswerten ihren vollen Geschmack entfalten.
Und man muss ja nicht immer auf den Genus verzichten, nur weil Politiker der Bevölkerung steten Verzicht anordnen.
Ungeachtet der eigentlichen DL-Zweckbestimmung haben wir auch mal eine ein Ohm MTL-Coil verbaut, um den Verdampfer auch dahingehend mal auszureizen. Gut, echten Zugwiderstand lässt sich auch bei fast vollständig geschlossener AFC nicht erzeugen, aber mit ein paar Abstrichen geht es. Man muss mit dem Reverse ja nicht immer nur die ganz großen Wolken machen.
In Summe hat uns das Mesh-Deck eigentlich am besten gefallen, da hier im Deck Wattedepots verbaut sind und so ggf. zu viel heruntergetropftes Liquid nicht unten in das Gehäuse, sondern an die Coil gelangen kann. Aber das ist rein subjektiv, denn jeder hat ja seine eigenen Wohlfühleinstellungen, mit denen das Dampfen dann auch Spaß machen darf.
Technische Daten
Name:
MATO Reverse RTA
Hersteller:
Vandy Vape with Nebelfee
Erscheinungsdatum:
Dezember 2022
Preis:
60,00 €
Kategorie:
Tankverdampfer
Zugcharakteristik:
DL
AFC:
Stufenlos von außen einstellbar, über Honeycomb- oder Slotted-Einsätze charakteristisch änderbar.
Liquid Control:
Stufenlos von außen einstellbar, muss während des Befüllens geschlossen sein!
Drip-Tip:
810er Kunststoff-Drip-Tip mit ~ 18.0mm Innendurchmesser
Maße:
Ø 25.0mm, Höhe: 45.5.0mm (ohne. Drip-Tip) Höhe: 55.5mm (inkl. Drip-Tip)
Gewicht:
87.0g (ohne Liquid)
Material:
Edelstahl, Borosilikatglas, PEEK, Kunststoff
Kapazität:
~ 5.0ml
Anschluss:
510er mit vergoldeter Pluspolschraube
Farben:
Gunmetal, Schwarz, Edelstahl
+ Gute Verarbeitung
+ Hochwertige Materialien
+ Einfaches Befüll-System
+ Umfangreiche Ersatzteil- und Zubehörausstattung
– zusätzliche Liquidführungseinsätze (Juice-Tubes)
– Einbau der AFC-Einheiten